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4# Daphne und Fury

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Beitrag  Judith Mi Jan 12, 2011 9:12 pm

Gähnend reckte ich mich. Die Feiertage bei meinen Eltern waren –bis auf einige Tränen an Saskias Grab-friedlich verlaufen. Mein Besuch auf dem Gestüt hatte wider Erwarten auch keine Probleme gemacht. Entspannt ging ich den kurzen Fußweg zum Hof und dachte dabei an das Gespräch mit Jessy am 1. Weihnachtsfeiertag…:

„Judith, ich habe nachgedacht. Deine Probewoche hast du ja nun bestanden und ich hatte gehofft, ob du nicht Fury kaufen könntest? Ich will ihn dir nicht aufdrängen oder so etwas in der Art, aber für ihn wäre es perfekt. Und für dich auch, ihr harmoniert so toll“ Ich hatte Jessy gesagt, dass ich es mir über die Ferien überlegen würde und tatsächlich stand meine Entscheidung fest…

Ich klopfte an Jessys Büro. „Herein“ ertönte ihre Stimmte. Ich öffnete die Tür, trat ein. Jessy saß am Schreibtisch, in Akten vertieft. „Ah, hallo Judith, schöne Ferien gehabt?“ Wir plauderten eine Weile über unsere Ferien, bis Jessy langsam aufs Thema kam. „Hast du dir was wegen Fury überlegt?“ ich nickte, sagte aber nichts. „Also?“ hakte Jessy nach. „Ich habe mir die Sache sehr lange und gründlich überlegt“ begann ich. Ich musste ja nicht unbedingt erwähnen, dass ich das ein oder andere Gespräch mit Saskia oder eher gesagt mit mir selber geführt hatte, bis ich mir der Sache absolut sicher gewesen war. „Mich hat der Gedanke schon sehr gereizt, aber ich war nicht sicher, ob Fury wirklich der richtige ist“ fuhr ich an Jessy gewandt fort. „Ich habe mich dann vorläufig entschlossen, ihn zu kaufen. Und als ich am nächsten Morgen wach wurde, wusste ich dass es die richtige Entscheidung war und wäre am liebsten direkt los gefahren, um Fury zu reiten. Im Grunde wusste ich es schon die ganze Zeit, habe es mir nur komplizierter gemacht“ schloss ich. „Das ist toll, Judith, danke!“ strahlte Jessy. „Ich habe zu danken…Ich werde unseren kleinen später für Wanderritte erziehen“ erzählte ich Jessy „und weil ich noch ganz viel auf dem Gestüt hatte, habe ich mir die Ausrüstung gleich mitgebracht. Mein dortiges Bereitpferd war ebenfalls ein Engländer, der für Wanderritte lernen musste und auch Dressur und Springsattel hatte und so und das durfte ich alles mitnehmen“ „Ok“ Ich teilte Jessy noch mit, in welcher Box Fury stehen würde und was für ein Futter er erhalten sollte, bevor ich meine Freundin anrief, die in der Nähe wohnte und mich von ihr nach Hause kutschieren ließ und zum Hof zurück, damit ich Furys neue Sachen verstauen konnte.

Fast 4 Stunden später war alles verstaut und der Sattler war gekommen, um zu prüfen, ob die Sättel Fury auch passten oder ob was nachgearbeitet werden musste. Zu meinem Glück war alles ok und ich konnte mich endlich meinen Schützlingen widmen. Fury hatte sich durch den Sattler ziemlich aufgeregt, sodass ich beschloss, erst einmal mit Daphne an zu fangen.

„Hallo, kleine“ Zärtlich klaubte ich dem Friesen etwas Stroh aus der Mähne, stülpte ihr das Halfter über den Kopf und zupfte kurz am Strick. „Komm mit!“ Da es draußen zwar kühl aber dennoch angenehm war, beschloss ich Daphne draußen zu putzen. Also führte ich die Stute auf den Hof, band sie sorgfältig an und ging kurz weg, um den Putzkasten zu holen.

Als ich wiederkam hatte sich Jessy zu uns gesellt, sie hatte die hübsche Irische Warmblutstute Coffie angebunden und striegelte hingebungsvoll ihr Fell. „Hallo Judith, mal wieder“ grinste Jessy. „Hey Jessy, hattest du auch vor in die Halle zu gehen?“ fragte ich die junge Frau. „Ja, wieso?“ „Ich fände das gut, um zu das mit Daphne zu üben, zumal sie sich ja gut mit Coffie versteht, oder?“ Jessy nickte zur Bestätigung. Wir schwiegen beide, genossen die Stille, hingen unseren Gedanken nach und konzentrierten uns auf die Pferde.

Daphne hatte eine leichte Decke getragen und war daher nicht sonderlich schmutzig. Nur an den Beinen musste ich etwas mehr arbeiten, die waren schlammig. Ich war ziemlich schnell fertig, kratzte rasch die Hufe aus und ging dann in die Sattelkammer, um mir Daphnes Zeug zu schnappen. Sanft legte ich ihr den Sattel auf den Rücken, zog den Gurt fest und beugte mich zu Daphnes Beinen hinunter, um die Gamaschen zu befestigen. Daphne schnaubte sanft, stand stocksteif. Lobend strich ich ihr über den Hals, streifte die Zügel über den Kopf, nahm das Halfter ab und trenste Daphne geschickt auf. Auch Jessy war fertig, sodass wir gemeinsam zur Halle herüber gingen.

Fast Synchron stiegen wir auf. Ich ließ Daphnes Zügel etwas länger, trieb rhythmisch mit beiden Schenkeln abwechselnd, spielte ein wenig mit den Zügeln und ritt viele Volten. Daphne nahm den Kopf herunter, kaute auf dem Gebiss. Ihre Bewegungen waren elastisch und schwungvoll. „Feines Mädchen“ murmelte ich, klopfte ihr den Hals. Ich achtete kaum auf Jessy, nur wenn sie mir entgegen kam, musste ich ausweichen, ansonsten war ich auf Daphne konzentriert.

Da Jessy auf einem Zirkel ritt, tat ich es ihr gleich und übte mit Daphne aus dem Zirkel wechseln. Das klappte sehr gut, damit hatte die Rappstute keinerlei Probleme. Zufrieden lobte ich sie, nahm die Zügel ein Stück mehr auf und begann zu traben. Ich konzentrierte mich darauf, dass Daphne einen sauberen Arbeitstrab zeigte und nahm etwas mehr Tempo raus, als ich merkte das der Trab nicht so sehr sauber war wie gewünscht.

Daphne spielte mit den Ohren, schielte zu Coffie hin, die gerade anfing zu traben. „Hier spielt die Musik“ raunte ich der Friesenstute zu, rahmte sie mehr mit den Schenkeln ein und gab eine halbe Parade, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Die gewünschte Wirkung trat ein, Daphne war mehr auf mich fixiert. Erneut lobte ich sie, vergewisserte mich, das Jessy weiter weg war und wagte mich an die 10 Meter Volten. Zwar konnte Daphne das schon, Volten setzte ich oft im Training ein und der Durchmesser war noch der selbe wie in Klasse E, aber mir war aufgefallen, dass die Stute sich bei den letzten Tritten nicht mehr ordentlich bog und das es auch mit dem stellen nicht gut klappte.

Jessy ritt am anderen Ende der Halle Volten, also hatte ich den vorderderen Teil für mich. Ich wendete Daphne vom Hufschlag ab, ließ sie eine Volte gehen und setzte bei den letzten Tritten die Hilfen vermehrt ein. So sollte Daphne merken, dass sie sich nicht drücken konnte. Zunächst versuchte die Friesenstute über die Schulter aus zu brechen und zu Coffie zu gelangen. Ich hielt sie auf Kurs, trieb energisch weiter und wiederholte die Volte. Diesmal bog die Stute sich gleichmäßig, ging weiter durchs Genick und trabte locker und weich.

„Feines Mädchen“ lobte ich sie, klopfte ihr den Hals. Als nächstes stand der Mitteltrab auf dem Plan, Daphne sollte ihn schließlich irgendwann mal eine komplette Seite können. „Ich brauche die Längsseite für Mitteltrab“ rief ich Jessy zu und deute auf die von mir aus rechte Seite. Sie nickte und hob einen Daumen. Daphne lief bereits gut auf der Hinterhand, also trieb ich sie direkt zur Seite hin. Nach der Ecke nahm ich sie auf, trieb weiter und schob mit der Hand vor. Daphne reagierte ein wenig spät, aber früher als beim ersten Mal, machte größere Schritte, trat deutlich an und streckte sich. Wieder trabte ich leicht, lobte Daphne mit der Stimme und ließ sie dieses Mal direkt 6 Schritte gehen. Nach dem 6. Tritt kehrte ich in den Arbeitstrab zurück, klopfte Daphne und parierte zum Schritt durch.

Es folgte eine kurze Schrittphase. Jessy galoppierte ganze Bahn, also trottete ich mit Daphne in der Mitte herum. „So, du darfst wieder“ grinste Jessy, verließ den Hufschlag und zog sich jetzt mit Coffie in die Mitte zurück. „Dann wollen wir mal, Mädchen, hm?“ Ich trieb die Friesenstute an, trabte wieder und ließ sie nach 2 Runden 7 Tritte Mitteltrab gehen. Wieder klappte es sehr gut, ich war hoch zu frieden. „Ich gehe was ins Gelände zum Trockenreiten, bis später“ lächelte Jessy mir zu, verließ die Halle.

Ich strich prüfend über den Hals der Rappstute. „Mhm, noch keine Anzeichen von schwitzen, na dann“ Ich überlegte kurz und entschied dann, dass eine weitere Lektion im einfachen Galoppwechsel kein Fehler wäre. Und danach wollte ich mal den Mittelgalopp aus probieren. „Und dann reicht es!“ entschied ich. Daphne schnaubte.

Gerade wollte ich angaloppieren, als ein leises Scheppern ertönte. Daphne riss den Kopf hoch, ihre Konzentration war weg und von einer vernünftigen Anlehnung konnte keine Rede mehr sein. „Bist leicht abzulenken, was?“ murmelte ich und arbeitete die nächsten 7 Minuten intensiv im Trab mit vielen Schlangenlinien und Volten. Bald darauf begann die Stute wieder den Kopf zu senken, auf dem Gebiss zu kauen und vernünftig mit zu arbeiten. Ich klopfte sie kurz, wechselte die Hand und galoppierte an.

Daphne blieb brav bei mir, auch wenn ich spürte, dass sie sich strecken wollte. „Ein bisschen viel Power heute?“ grinste ich. „Aber jetzt gibt’s kein fetzten“ sagte ich streng, saß tiefer im Sattel ein und gab eine halbe Parade. Wie ich es gelernt hatte schloss ich meine Zügelfäuste, spannte die Oberschenkel an. Doch anders als beim letzten Mal gab ich meine Hilfen direkt mit mehr Nachdruck, da ich in Erinnerung hatte, wie schwer sich die kleine^^ damit beim letzten Mal getan hatte. Daphne schaffte es auch, sofort in den Schritt zu wechseln. Stolz klopfte ich sie, stellte sie um und gab nach drei Schritten eine halbe Parade. Gleichzeitig nahm ich den äußeren Schenkel zurück und schob die innere Hüfte nach vorne. Zeitgleich gab ich mit dem inneren Zügel nach, um Daphnes Galoppsprung raus zu lassen. Daphne sprang auf der korrekten Hand an. Sofort lobte ich sie.

Als letzte Lektion trieb ich die schwarze Stute in den Mittelgalopp. Daphne stellte sich auch nicht dumm dabei an, fiel mir nur etwas zu sehr auseinander. Sanft nahm ich sie etwas mehr zusammen, bis sie korrekt galoppierte. Zufrieden klopfte ich ihr den Hals, parierte zum Trab durch und trabte ein paar Minuten locker durch die Halle.

„Schluss für heute“ ich parierte Daphne zum Schritt durch, ritt sie 20 Minuten im gemütlichen Schritt trocken. „Du warst toll“ ich lobte sie lange und zärtlich, hielt dann in der Mitte der Halle an und stieg ab. Daphne rieb ihren Kopf an meiner Schulter. Auch wenn es vermutlich zärtlich gemeint war, schmerzte es „Lass das, Süße“ halb lachte ich, halb tadelte ich sie. Daphne schnaubte kräftig, folgte mir brav aus der Halle.

Draußen war es kühler geworden. Jessy kam uns entgegen und deute auf ihre Uhr. „Ich kümmere mich und Daphne, sie du mal zu, dass du Fury heute noch bewegt bekommst, es wird bald dunkel und spät ist es auch schon. Erschrocken sah ich auf mein Handy, registrierte kaum das Jessy mit sanft Daphnes Zügel aus der Hand nahm. Im Laufschritt eilte ich zu Furys Stall. Mein Wallach würde heute mit der Führanlage vorlieb nehmen müssen, ich hatte noch was zu erledigen.

„Fury!“ lockte ich den Wallach zu mir. Langsam kam er auf mich zu, untersuchte mich gründlich mit seinen weichen Lippen. Lächelnd ließ ich ihn gewähren, checkte dabei seinen Gesamtzustand. Zu meinem Glück war er sauber, die leichte Decke hatte ihr übriges getan. Ich würde nur kurz die Hufe auskratzen müssen. Vom Haken vor der Box schnappte ich mir sein Halfter, streifte es ihm über und führte Fury aus der Box. Vor der selbigen band ich ihn an, nahm mir einen Hufkratzer aus meiner Putzbox und kratzte seine Hufe aus.

Als das erledigt war, stellte ich das Vollblut 20 Minuten in die Führanlage und führte in der Zeit ein wichtiges Telefongespräch. Nach Ablauf der Zeit holte ich Fury wieder aus der Führanlage, putzte ihn kurz über, hüllte ihn in seine Decke. „Das war es leider schon für heute, Süßer. Morgen komme ich wieder“ Mit leisem Bedauern in der Stimme brachte ich den Wallach in die Box, kontrollierte die Selbsttränke und sah mit einem Blick, dass in der Box alles in Ordnung war und auf Fury schon sein Futter wartete. Mit einem freundlichen Halsklopfen verabschiedete ich mich von meinem Wallach und verließ den Hof, nachdem ich Jessy einen kurzen Gruß zugerufen hatte.

Doch ich ging nicht nach Hause…Ich schlug einen anderen Weg ein…

Im nächsten Beri geht’s weiter^^


Zuletzt von Judith am Do März 03, 2011 6:29 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag  Admin Mi Jan 12, 2011 10:20 pm

okay... Freu ich mich schon drauf...! Very Happy
hoffentlich schreibst du den bald... ;D
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Beitrag  Judith Do Jan 13, 2011 10:02 pm

Ach herrje, das wirst du -leider-geduld brauchen, ich kann -wiederum leider- nicht hexen^^
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Beitrag  Admin Do Jan 13, 2011 11:21 pm

ja ich weiß... ich bin ja nur die Nuss.... ;D
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Beitrag  Judith Fr Jan 14, 2011 6:43 pm

Jenau^^

Btw, thx für deinen Kommi, meine Freundin hat sich wirklich gefreut Smile
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Beitrag  Admin Fr Jan 14, 2011 10:01 pm

no problem.... Smile
Tu ich gerne... ;D
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