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3 # Dakota, Daphne und ein Neuzugang

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Beitrag  Judith Sa Dez 25, 2010 10:27 pm

„Dakota!“ Es war der 1. Weihnachtsfeiertag, vor mir lag ein anstrengender Tag. Zunächst musste ich Dakota reiten, dann war da noch Daphne und abends würde ich nach Hause, zu meinen Eltern fahren und bei Gelegenheit ein paar Sachen von dem Gestüt abholen und Saskias Grab besuchen. Ich seufzte. Dakota war mittlerweile zur Boxentür gekommen und streckte mir auffordernd ihren Kopf entgegen. „Ne, Leckerli ist nicht. Erst nach der Arbeit!“ lachte ich. Mit Jessy hatte ich ausgemacht, mich heute auch noch um Fury zu kümmern. Die Frage war nur, wie ich das schaffen sollte. Erneut entfuhr mir ein Seufzer. „Sorry, Dakota, aber ich habe gehört, du hast heute Abend noch ein Weihnachtsreiten vor dir, da wirst du genug bewegt, dann reicht dir jetzt sicher die Führanlage?“ fragte ich, halfterte die Stute auf und sah sie prüfend an. „Heute Morgen war voll schon jemand da, der dich schick gemacht hat, hm?“ Dakotas Fell glänzte, jedenfalls der Teil der ich sah, den das meiste war von einer Decke verhüllt. Die Mähne war zu kleinen Zöpfen geflochten und mit Nylonstrümpfen geschützt, auch der Schweif war eingeflochten und in einen Nylonstrumpf gehüllt worden. Dakota schnaubte sanft, rieb ihren Kopf an meinen Bauch. „Ich habe dich auch lieb“ murmelte ich, führte die Hafistute aus der Box und stellte 15 Minuten in die Führanlage. Danach brachte ich sie zurück in die Box, gab ihr einen Apfel und verabschiedete mich mit einem freundlichen Halsklopfen.

Als nächstes stand Daphne auf dem Programm. Nach der „Schnupperstunde“ letztens, sollte heute richtiges Training ablaufen. Ich hatte extrem gute Laune, trotz des bevorstehenden Besuchs am Abend. Daphne begrüßte mich mit einem leisen Grummeln, ließ sich brav aufhalftern und anbinden und döste zufrieden, als ich ihr schwarzes Fell mit kräftigen Strichen bearbeitete. Nach dem putzen ging ich in die Sattelkammer, holte ihren Sattel, Gamaschen, Trense und eine Schabracke und stattete den Friesen damit aus. Daphne folgte mir mit raschen Schritten zur Halle, ich stieg auf und wir konnten beginnen.

Zunächst ließ ich die Zügel etwas länger, trieb Daphne gleichmäßig vorwärts und beschäftigte sie mit Volten und Schlangenlinien. Die Stute antwortete mit einem gewölbten Rücken und kauen auf ihrem Gebiss. Nach 10 Minuten nahm ich die Zügel mehr auf, gab die Trabhilfen und ritt Daphne v/a. Daphne reagierte hervorragend, ging durchs Genick. Ich klopfte sie zärtlich und ritt mehrere Übergänge und Tempowechsel, um Daphne mehr auf die Hinterhand zu bringen.

Als sie wie gewünscht lief, beschloss ich, den Mitteltrab zu wagen. In einer Ecke vor der langen Seite nahm ich Daphne etwas auf, trieb gelichzeitig weiter. Ich spürte, das Daphne anziehen wollten. Zufrieden mit ihr und auch mit mir, wartete ich, bis Daphne die lange Seite erreicht hatte, schob mit der Hand vor und trieb weiter. Dabei achtete ich drauf, dass ich den Kontakt zu Daphnes Maul nicht verlor. Einen Moment passierte nichts weiter und ich wollte schon von vorne anfangen, als Daphne sich zögerlich streckte, deutlich antrat und größere Schritte machte. Ich klopfte sie kurz, trabte leicht, konzentrierte mich dabei darauf, exakt mit der Bewegung mit zu gehen. Nach 5 Tritten fing ich das Tempo wieder ein, kehrte in den Arbeitstrab zurück und klopfte Daphne ausführlicher.

Als nächstes, als Zwischenübung sozusagen, wollte ich versuchen, ob Daphne mit den 10-Meter-Volten klar kam. Zu meinem Erstaunen schien die junge Stute damit keine Probleme zu haben, sie machte brav was ich verlangte. „Super, Daphne, es wird doch!“ Lobend gönnte ich ihr eine kurze Schrittpause, in der sie sich strecken durfte, trabte wieder an und stellte eine vernünftige Anlehnung her. Erst dann wiederholte ich den Mitteltrab. Daphne schien es mehr oder weniger kapiert zu haben, denn diesmal reagierte sie sofort. Nach 6 Tritten kehrten wir in den Arbeitstrab zurück. Jetzt war es wichtig, bei jedem Training mit Daphne den Mitteltrab ein zu bauen, bis die Stute ihn irgendwann auch eine komplette Längsseite durchhalten konnte. Aber das eilte nicht, wir hatten Zeit.

Da die Friesenstute sehr gut auf Paraden reagierte, beschloss ich, heute noch den einfachen Galoppwechsel zu versuchen. Ich gab Daphne auf dem Mittelzirkel die Galopphilfen, ließ ihr Zeit sich aus zu balancieren und lenkte sie dann auf die ganze Bahn. Nach einer halben Runde gab ich eine halbe Parade, saß tiefer im Sattel ein. Dann schloss ich kurz meine Zügelfäuste und spannte meine Oberschenkel an, wie ich es gelernt hatte. Daphne nahm die Parade nicht so richtig an, sie trabte kurz, fiel dann wieder in den Galopp. „Nicht so schlimm“ flüsterte ich, ich wusste ja, dass die Stute sich ein wenig schwer tat. Nach einer halben Runde versuchte ich es erneut, gab diesmal die Hilfen deutlicher und tatsächlich spürte ich, wie Daphne die Parade annahm. Sofort gab ich mit der Hand nach und trieb sie sanft weiter.

In der jetzt folgenden Schrittphase stellte ich die Stute um, gab nach drei Schritten eine halbe Parade, nahm den äußeren Schenkel zurück und schob die innere Hüfte nach vorne. Zeitgleich gab ich mit dem inneren Zügel nach, um Daphnes Galoppsprung raus zu lassen. Als Daphne auf der korrekten Hand angaloppierte, lobte ich sie überschwänglich, klopfte ihr den Hals. Die Stute schnaubte sanft, schien sich selber über ihren Erfolg zu freuen. Trotzdem begann sich ihr Hals dunkel zu färben. Da ich es ja nicht übertreiben wollte, ritt ich nochmal 5 Tritte Mitteltrab mit der Stute und wollte als letztes nochmal das Rückwärtsrichten üben.

Nach ein paar Tritten im Schritt parierte ich zum Stand durch, ich trieb Daphne sanft vorwärts, nahm dann die Zügel an. Daphne trat einen zögerlichen Tritt rückwärts, ich gab mit der Hand nach und stellte zufrieden fest, dass Daphne drei weitere Tritte rückwärts machte. „Super, Süße!“ Ich war so stolz auf Daphne, sie war das erste Pferd was ich komplett ohne Trainer beritt, bei den Pferden auf dem Gestüt war immer einer in der Nähe gewesen, der mir manchmal helfen konnte, wenn ich nicht wusste, was ich falsch machte. Auch wenn das am Ende nicht mehr nötig gewesen war, hatte es mir doch ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Umso beruhigender war es, dass ich mit Daphne so gut klar kam und dass sie sichtbare Fortschritte machte. Ich ließ Daphne nochmal antraben, ritt aus der Ecke kehrt und ließ mir die Zügel aus der Hand kauen. Daphnes Hals war klatschnass, ich gönnte ihr 25 Minuten Trockenreiten im Schritt, stieg dann ab, nahm Daphne in der Stallgasse ihre Ausrüstung ab und führte sie zum Waschplatz, wo ich sie mit dem Schlauch abspritze.

Mit einem Schweißmesser zog ich das grobe Wasser aus ihrem Fell und stellte die Stute dann 15 Minuten ins Solarium.

Schließlich putzte ich Daphnes Fell gründlich, kratzte die Hufe aus, verlas Mähne und Schweif und hüllte Daphne in ihre Stalldecke. „Du warst heute super, Daphne!“ lobte ich die Friesenstute, gab ihr einen Apfel und brachte sie in ihre Box.

Es war kurz vor 2, genug Zeit, um noch Fury kennen zu lernen und zu reiten. Auf dem Hof traf ich Jessy und nutzte die Gelegenheit, um ihr von dem Training mit Daphne zu erzählen. Jessy wirkte zufrieden, hatte aber etwas auf dem Herzen. „Judith, magst du mir erzählen, wie es mit Fury war gleich wenn du fertig bist?“ Ich war ein wenig erstaunt über die Bitte, bejahte aber. „Super, danke! Bis später!“

Immer noch sehr gut gelaunt – um nicht zu sagen beflügelt – wegen dem Erfolg bei Daphne, machte ich mich auf den Weg in den nächsten Stall. Es machte mir nichts aus, so viele Pferde zu reiten und gerade Fury schien interessant zu werden. Ich hatte eine Schwäche für Vollblüter, für englische ganz besonders und ich hoffte, mit dem sensiblen Wallach gut klar zu kommen.

Fury stand mit angelegten Ohren in der Box und beäugte mich misstrauisch. „Ich weiß, dass muss eine schwerer Schock für dich gewesen zu sein, zuerst von deiner Besitzerin nicht so gut behandelt worden zu sein und dann auf einem Hof zu landen, wo alles fremd ist. Deine Stallfreunde sind weg, das Stroh hat einen anderen Beigeschmack, die Menschen sind anders, fremd“ Vorsichtig schob ich den Riegel der Box zurück, schlüpfte durch den schmalen Spalt und blieb direkt an der Tür stehen, ich wollte mich nicht aufdrängen. Fury sah zu mir herüber, ich konnte es in seinem Kopf arbeiten sehen. Zögerlich musterte ich mich, wie ich aus den Augenwinkeln bemerkt. Ich bleib mit gesenktem Kopf stehen. Leise raschelte das Stroh, als Fury auf mich zutrat. Zögerlich, aber er kam. Langsam hob ich meine Hand, ließ den Wallach schnuppern. Nach mehreren Minuten hob ich die andere Hand und ließ beide Hände auf seinem Hals ruhen. Sanft bewegte ich meine Finger, das Halfter lag hinter mir auf der Boxentür. Fury schnaubte sanft, also wandte ich mich vorsichtig um, nahm das Halfter und streifte es dem Wallach vorsichtig über, schloss den Haken. „Kommst du mit?“Ich stieß die Boxentür auf, zog kurz am Strick und gab sofort wieder nach. Der Wallach folgte mir aus der Box am durchhängenden Strick.

Auf der Stallgasse band ich ihn sorgfältig an und begann, ihn zu putzen. Fury ließ entspannt die Ohren baumeln, döste. „Heute springen wir noch nicht, wir brauchen Zeit, um uns kennen zu lernen, hm?“ Liebevoll kraulte ich dem Wallach den Wiederrist, setzte dann mein Putzprogramm fort. „Lockeres Reiten in der Halle genügt völlig“ Nachdem auch die Hufe des Wallaches ausgekratzt waren, sattelte ich ihn und trenste ihn, was Fury nur wiederwillig über sich ergehen ließ. Auf Gamaschen verzichtete ich , Fury hatte sehr empfindlich reagiert, als ich seine Beine berührt hatte und Jessy hatte mir erzählt, dass es eine Zeit brauchte, bis der Wallach sich dort anfassen ließ.

Mit Fury an meiner Seite gingen wir über den vereisten Hof. Jessy hatte Sand gestreut, ich war froh dass ich mich nicht langlegte, mit Pferd am Zügel ist das nicht so prickelnd.

In der Halle gurte ich nach, stieg auf und ließ Fury im Schritt mit langen Zügeln antreten. Aus den Augenwinkeln registrierte ich, das Jessy auf der Tribüne Platz nahm. Ich versuchte alles aus zu blenden und mich auf Fury zu konzentrieren.

Nach 10 ereignislosen Minuten im Schritt gab ich die Trabhilfen. Fury schnellte los, es war mehr Stech – als Arbeitstrab. Sanft gab ich eine halbe Parade, Fury schüttelte den Kopf, versuchte über die Schulter aus zu brechen. Aber ich ließ ihn nicht. Stattdessen lenkte ich den Wallach in eine Volte, ließ ihn eine Schlangenlinie traben, nahm das Tempo heraus und erhöhte es kurz darauf wieder und wechselte oft die Hand – kurzum: Ich beschäftigte Fury so gut wie möglich, nahm auch mal eine Stange mit und versuchte, meine Hilfen so sanft und fein wie möglich zu halten.

Meine Methode zeigte Wirkung. Fury begann mit mir statt gegen mich zu arbeiten. Seine Tritte waren gelöst und schwungvoll, er kaute auf dem Gebiss und aktivierte die Hinterhand. Zufrieden klopfte ich seinen gewölbten Hals, wechselte auf den Mittelzirkel.

Da ich nur kurz reiten wollte, war jetzt Galopp an der Reihe. Verwahrend legte ich den äußeren Schenkel zurück, trieb mit dem inneren verstärkt. Fury buckelte kurz, sprang dann um. Sofort gab ich eine halbe Parade und saß tiefer im Sattel ein, damit Fury direkt zu Beginn das Tempo zurücknahm. Der Wallach schien kein Problem damit zu haben, meine Hilfen waren ihm zum Glück nicht zu grob und so galoppierten wir drei entspannte Runden auf dem Zirkel, bis ich Fury ganze Bahn lenkte und auffordernd mit der Zunge schnalzte. Gehorsam verlängerte das Vollblut seine Galoppsprünge, seine ganze Galoppade drückte unbändige Freude aus. Ich saß ruhig, um den energischen Galoppsprung nicht zu stören. Nach zwei Runden parierte ich den Wallach zum Trab durch.

Fury senkte entspannt den Kopf und streckte sich ausgiebig, als ich mir von ihm die Zügel aus der Hand kauen ließ. Ich klopfte ihm zufrieden den Hals, parierte ihn zum Schritt durch und ließ die Zügel lang.

Mir wurde klar, das Fury mir sehr gut gefiel. Ich kannte ihn kaum, und doch verband uns ein Band, was ich mir nicht erklären konnte.


Nach 15 Minuten hielt ich den Wallach an, stieg ab und verließ die Halle. In der Stallgasse tauschte ich Trense gegen Stallhalfter, nahm ihm den Sattel ab und begann, Fury mit kräftigen Strichen zu striegeln. Ala ich Minuten später vorsichtig seine Beine abbürstete, kam Jessy in den Stall. Schweigend räumte sie Furys Ausrüstung in die Sattelkammer, während ich mich an die Hufe machte.

„So, Kleiner“ Liebevoll steckte ich ihm einen Apfel ins Maul, rückte seine Decke zurecht und verließ seine Box. Jessy wartete vor der Boxentür. Gemeinsam gingen wir rüber ins Haus.

Jessy stellte mir einen Becher Tee vor die Nase und setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl. Ernst sah sie mir in die Augen. „Ich muss mit dir reden…“

Fortsetzung folgt - im nächsten Bericht… Very Happy
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Beitrag  Admin Sa Dez 25, 2010 10:57 pm

freu mich schon über die Fortsetzung... Smile
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Beitrag  Judith Sa Jan 08, 2011 4:33 pm

Ich arbeite dran:D
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Beitrag  Admin Sa Jan 08, 2011 6:45 pm

Supi...! Wink
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